Zur Technologieoffenheit bei erneuerbaren Energien

Alle sprechen von Technologieoffenheit, also der Nutzung aller Technologien, die zur Lösung unserer Klimaprobleme beitragen können. Natürlich sind auch das Klimabündnis und alle anderen Klimaschützer offen für gute technologische Lösungen.

Das sind diejenigen Verfahren, die am effizientesten die CO2-Emissionen senken, dabei Ressourcen schonen und Natur und Umwelt am wenigsten belasten.

 In einer kürzlich von der Zeitschrift für Agrarpolitik und Landwirtschaft veröffentlichten Studie wird im Hinblick auf die begrenzte landwirtschaftliche Fläche Deutschlands verglichen, mit welcher Technologie auf einer definierten Fläche (z.B. ein Hektar) wieviel erneuerbare Energie erzeugt werden kann, die für Strom, Wärme oder Mobilität verwertet wird. Verglichen werden biogene (also durch Mais und andere Pflanzen für Biogas bzw. Raps für Biodiesel erzeugte) Energieerträge mit technisch (also durch Photovoltaik- oder Windenergie-Anlagen WEA) erzeugten. Neben Freiflächen-PV (FF-PV) wurden auch Agri-PV–Anlagen geprüft. Bei dieser Technologie wird die Fläche zwischen den horizontal oder vertikal aufgestellten Solarmodulen (das sind bis zu 90%) noch für den Pflanzenanbau genutzt. Bei den WEA wurden verschiedene Rotorlängen (je länger die Rotoren, desto höher der Energieertrag) berücksichtigt.  

„Im Ergebnis zeigt sich, dass mit Photovoltaik und Wind um ein Vielfaches mehr Energie je Hektar landwirtschaftlicher Fläche erzeugt werden kann, als mit biogenen erneuerbaren Energie ... So ist der Stromertrag je Hektar bei FF-PV im Mittel 28-mal höher als bei Biogas. Im Wärmesektor kann mit Strom aus FF-PV und der Umwandlung zu Wärme mithilfe von Wärmepumpen im Mittel sogar 54-mal mehr Wärme auf der Fläche erzeugt werden als mit der Hackschnitzelproduktion. Bezogen auf den Verlust an landwirtschaftlicher Nutzfläche für die Nahrungsmittelproduktion sind WEA noch einmal deutlich flächeneffizienter als FF-PV. Werden die genannten biogenen erneuerbaren Energien zukünftig durch FF-PV oder WEA ersetzt, kann der Verlust an landwirtschaftlicher Fläche für die Nahrungsmittelproduktion deutlich reduziert werden. Mit Blick auf eine effiziente Flächennutzung lässt sich eine Änderung der politischen Steuerung zu Gunsten von FF-PV und vor allem WEA empfehlen.“

In Deutschland werden der Studie zufolge 8,7 % der landwirtschaftlichen Flächen (LF) zum Anbau von Energiepflanzen für Biogas belegt, weitere 3,1 % zum Anbau von Raps für Biodiesel. Für FF-PV werden dagegen bisher nur 0,1% der LF beansprucht.

Zeit, umzudenken und vor allem entsprechend zu handeln!

Weinstadt 2035 klimaneutral!