Unser Klima-Stadtplan für Weinstadt (Teil 2)

Im Teil 2 der Beschreibung unseres Klima-Stadtplans werden die Handlungsfelder “Mobilität”, “Natur- und Artenschutz, Landwirtschaft” und “Klimafreundliche Betriebe” beschrieben

Mobilität

Der Verkehrssektor hatte im Jahr 2017 einen Anteil von 28 % an den Treibhausgas-Emissionen in Weinstadt. Viel wahrnehmbarer für Bürgerinnen und Bürger ist jedoch die Verschlechterung der Lebensqualität durch Staus, Lärm, Luftverschmutzung und die überproportionale Belegung von Flächen durch fahrende und vor allem parkende PKWs. Ziel muss es sein, den Individualverkehr und den Fahrzeugbestand stark zu reduzieren und durch neue, flexible Mobilitätskonzepte zu ersetzen. Eine CO2-neutrale Mobilität erfordert neben einem Bewusstseinswandel auch attraktive Alternativen für Fußgänger, Radfahrer und den ÖPNV. Bürgerinnen und Bürger profitieren von einem Mehr an Grünflächen im Ort, von einer Reduzierung von zugebauten Verkehrsflächen und Parkplätzen. Der Lieferverkehr des ausufernden Online-Handels soll in Wohngebieten emissionsfrei mit Elektroautos oder Lastenfahrrädern erfolgen.

Natur- und Artenschutz, Landwirtschaft

Die wichtigsten Ziele dieses Handlungsfeldes sind die Erhaltung und Weiterentwicklung der stark von Streuobstwiesen und Weinbergen geprägten Weinstädter Kulturlandschaft und die Versorgung der Bevölkerung mit gesunden, regional und ökologisch erzeugten Produkten. Der Rückgang der Artenvielfalt, insbesondere bei den Insekten hat schon jetzt gravierende Auswirkungen auf die Nahrungsmittelerzeugung. Der Einsatz von Insektiziden muss deshalb stark eingeschränkt werden. Zur Verbesserung des Stadtklimas und zur Verringerung des Einflusses des Klimawandels müssen urbane Bereiche grüner gestaltet und Flächen entsiegelt werden. Unsere intakte Natur, Grünflächen und Wälder sind als CO2-Speicher und zum Artenschutz unverzichtbar.

Klimafreundliche Betriebe

Weinstädter Betriebe verursachten 2016 ca. 34 % der CO2-Emissionen der Stadt. Klimaneutralität in diesem Sektor zu erreichen erfordert Investitionen in die lokale Erzeugung erneuerbarer Energien, in die Gebäudesanierung und in die klimaneutrale Umgestaltung von Produktionsprozessen. Energieberater sollen Betriebe bei der Steigerung der Energieeffizienz und der Nutzung von Fördermaßnahmen des Staates unterstützen. Die Durchführung geeigneter Maßnahmen hilft nicht nur dem Klima, sondern bringt auch nachhaltige Wettbewerbsvorteile für die Betriebe durch Senkung der Betriebskosten.