Fake-News zu Windkraft

Von Windkraftgegnern wird immer wieder behauptet, von Windrädern würde eine gesundheitliche Gefährdung durch Infraschall-Emissionen ausgehen.

Infraschall sind Luftschallwellen im tieffrequenten Bereich zwischen 1 und 20 Hertz. Bis 100 Hertz werden Schallwellen als tieffrequent bezeichnet. Wegen der unterschiedlichen Hörschwelle von Individuen lassen sich die Bereiche nicht exakt trennen. Tieffrequente Schallwellen werden von natürlichen und technischen Quellen erzeugt. Beispiele sind Straßenverkehr, Transformatoren, Pumpwerke, Heizwerke, Biogasanlagen, Windräder, aber auch Wind, Bäume im Wald oder Meeresbrandung. Aufgrund der sehr langen Wellenlänge von mehreren hundert Metern wird Infraschall von Gebäuden nicht aufgehalten. Die Intenstät des Schalldrucks (Energie) nimmt allerdings mit der Entfernung von der Schallquelle erheblich ab. Von relevanter Bedeutung sind technische Quellen, bei deren Betrieb große Luftmassen oder Oberflächen bewegt werden. Sie können als Vibration oder Druckwellen wahrgenommen werden. Je niedriger die Frequenz, desto höher ist die Hör- und Wahrnehmungsschwelle, sie liegt z.B. bei 8 Hertz bei ca. 100 Dezibel. Messungen an Windkraftanlagen in Baden-Württemberg zeigten, dass auch im Nahbereich (150-300 m) der Infraschalldruck deutlich unterhalb der menschlichen Wahrnehmungsschwelle liegen. In Entfernungen zeischen 600-1200 m lässt sich der von einer Windkraftanlage ausgehende Infraschall nicht mehr von vom Hintergrundschall unterscheiden. Ein nennenswerter Unterschied zwischen an-und abgeschalteter Anlage lässt sich nicht mehr feststellen. Bei Infraschall unterhalb der Hörschwelle zeigten sich bisher keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen.

Windkraftgegner stützen sich bei ihter Kritik auf eine 2005 von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe BGR veröffentliche Studie, in der es aber nicht um Auswirkungen des Infraschalls auf die Gesundheit ging. In einer ZDF-Dokumentation 2018 unterstütze der Autor der BGR-Studie die These, Anwohner von Windkraftanlagen würden unter geheimnisvollen Geräuschen leiden, obwohl reale Messungen an solchen Anlagen zu einem völlig anderen Ergebnis kamen.

2020 wurde ein gravierender Fehler in den Modellrechnungen des BGR entdeckt, der Wert des von Windrädern emittierten Infraschalls war 4000fach geringer als in der Studie angegeben. Nach Korrektur dieses Fehlers stimmten auch Modellrechnung und reale Messung überein. Es dauerte über ein Jahr bis die BGR ihren Fehler zugab. Eine offizielle Richtigstellung, dass nichts dran ist an der Gefährdung durch Infraschall, erfolgte jedoch bisher nicht. Bereits 500 m von einem Windrad liegt der Infraschall um das 1000fache unterhalb der menschlichen Wahrnehmungsschwelle. Trotzdem versuchen Windkraftgegner weiterhin, die Bevölkerung zu verunsichern.

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