Veröffentlicht in Handlungsfeld Energie & Wärme.
50 % erneuerbare Energien am Stromverbrauch Weinstadts bis 2030
Geschrieben von KlimaBündnis Weinstadt Geschrieben am .
50 % erneuerbare Energien am Stromverbrauch Weinstadts bis 2030 sind möglich - für Klimaschutz und Versorgungssicherheit
Auf Initiative des KlimaBündnisses Weinstadt hat sich der Gemeinderat am 28.10.2021 einstimmig dazu bekannt, Weinstadt bis spätestens 2035 klimaneutral zu machen. In einem offenen Brief fordert das KlimaBündnis Weinstadt von Stadt und Gemeinderat schnelles Handeln.
Einen wesentlichen Anteil an den CO2-Emissionen Weinstadts hat die Energieversorgung. Nach Auswertung des Energieatlas Baden-Württemberg durch das KlimaBündnis hat Weinstadt ein großes Potenzial zum Ausbau erneuerbarer Energien: Bis 2030 kann der Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch von heute im Landesdurchschnitt weit unterdurchschnittlichen 6 % auf über 50 % gesteigert werden. Dabei ist schon berücksichtigt, dass sich der Stromverbrauch durch Elektromobilität und den vermehrten Einsatz von Wärmepumpen zum Heizen in den nächsten Jahren erhöhen wird.
Mit diesem Ausbau erneuerbarer Energien können jährlich 43.000 t CO2 eingespart werden – bei einem heutigen CO2-Ausstoß Weinstadts von 140.000 t pro Jahr ein beträchtlicher Teil.
Was dafür getan werden muss – es darf keine Tabus geben:
Dachflächen-PV muss massiv ausgebaut werden: Stadt und Stadtwerke müssen unverzüglich die vom KlimaBündnis angeregte Solaroffensive für Wohngebäude („PV auf jedes Dach“) gemeinsam mit der Energieagentur Rems-Murr und dem KlimaBündnis starten. Parallel dazu müssen die erheblichen Potentiale auf den Dächern von Gewerbebetrieben genutzt werden. Das KlimaBündnis hat bereits auf eigene Faust erfolgreich eine Aktion Balkonmodule gestartet, die fortgesetzt wird.
Mit Solarparks die Sonne Weinstadts einfangen: Die Stadt muss das Flächen-Screening beschleunigen und kurzfristig zwei bis drei große Flächen für Solarparks ausweisen. Zwingend ist dabei die Beteiligung Weinstädter Bürger*innen vorzusehen, um die Akzeptanz in der Bevölkerung zu steigern. Der Einfluss auf das Landschaftsbild ist nicht gänzlich zu vermeiden, kann aber durch die Gestaltung und ökologische Begleitmaßnahmen gemildert werden. Auch andere Infrastruktureinrichtungen wie Stromleitungen und Straßen oder Plastikplanen und Hagelnetze im Obstanbau gehören zum Landschaftsbild.
Auch die Windkraft muss genutzt werden: Stadt und Gemeinderat müssen ein klares Bekenntnis zum Bau von zwei Windenergieanlagen abgeben. In Weinstadt gibt es genügend Potenzial für Windenergieanlagen, wie der Energieatlas des Landes ausweist. Die Wirtschaftlichkeit von Anlagen auf Weinstädter Gemarkung ist gegeben und würde sich auch positiv auf die städtischen Finanzen auswirken.
Wir brauchen in unseren Weinstädter Entscheidungsgremien eine Zeitenwende: Schnelle und mutige Entscheidungen von Stadtverwaltung und Gemeinderat in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken. Für den Klimaschutz und die nachhaltige Sicherung unserer Energieversorgung!
Weinstadt 2035 klimaneutral!
