In Deutschland wird nur knapp 20 % des Primärenergiebedarfs aus regenerativen Energien gedeckt. Damit stehen wir in Europa in der unteren Hälfte im Ländervergleich. Und das wirklich Traurige ist, dass der Anteil nur quälend langsam steigt. Die fossilen Energieträger Öl, Gas und Kohle, die den wesentlichen Anteil an den deutschen Treibhausgasemissionen ausmachen, prägen nach wie vor den Energiemix.
Die solchermaßen verschleppte Energiewende kommt einem Diebstahl der Zukunftschancen der kommenden Generationen gleich.
Und sind regenerative Energien teurer? Wie für alles Neue muss erst investiert werden. Da kommen große Summen auf uns zu. Hinzu kommt: durch die CO2-Besteuerung werden die fossilen Energien mittel- und langfristig immer teurer. Das Umweltbundesamt rechnet mit 180 €/t CO2 Kosten. Dieser Preis sollte den Wirtschaftlichkeitsrechnungen zugrunde gelegt werden.
Viele Menschen haben Bedenken, dass regenerative Energien unserer Wirtschaft schaden und Arbeitsplätze kosten werden. Das Gegenteil ist der Fall. Studien zeigen, dass durch die Energiewende mehr Arbeitsplätze geschaffen werden . Zudem gilt: wer zu lange an alten Technologien klebt, hat keine Kraft für neue. Vor 20 Jahren war Deutschland bereits Weltmarktführer Solar, heute beziehen wir diese Technik nahezu ausschließlich aus China. Das bedeutet, dass wir in einem der größten Wachstumsfelder weltweit nicht mehr dabei sind.
Die Corona-Krise hat uns deutlich vor Augen geführt, dass wir wesentliche Industriefelder nicht mehr selbst bedienen können, sondern maßgeblich von Importen abhängig sind. Dasselbe gilt für unsere Energiegewinnung. Das Remstal ist eine der sonnigsten und mildesten Regionen Deutschlands und dennoch werden in Weinstadt nur 5 % des verbrauchten Stroms und 11 % der Wärme lokal regenerativ erzeugt. Landesweit sind es immerhin knapp 30 % beim Stromverbrauch und gut 15 % bei der Wärme. Nutzen wir die Kraft der Sonne und des Windes – erzeugen wir unseren eigenen Strom und unsere eigene Wärme – packen wir es endlich an!

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