Die Versorgung der Bevölkerung mit gesunden, ökologisch und ethisch vertretbaren Lebensmitteln ist eine Grundaufgabe der Landwirtschaft - samt ihrer vor- und nachgelagerten Produktions- und Vertriebssektoren
- Die Landwirtschaft ist von vielen Elementen direkt abhängig, so z. B. vom Wasser, von der Bodenbeschaffenheit, von Luft, Nährstoffen und auch vom Wetter und damit auch direkt von den Folgen der Klimakrise betroffen. Dürren, Überflutungen und andere Extrem-Wetterereignisse können Ernten zerstören und die Ernährungssicherheit der Bevölkerung gefährden.
Gleichzeitig ist die Landwirtschaft selbst auch Mitverursacherin der Klimakrise. Die deutsche Landwirtschaft war 2019 verantwortlich für die Freisetzung von 7,6 Prozent der gesamten deutschen Treibhausgas-Emissionen (61,8 Mio. t CO2-Äq. von 809,8 Mio. t CO2-Äq.). Hauptquellen sind Methan-Emissionen aus der Tierhaltung (z.B. aus der Verdauung der Wiederkäuer) und Lachgas-Emissionen aus landwirtschaftlich genutzten Böden (z.B. durch das Wirtschaftsdüngermanagement) - Ein weiteres Problem ist der dramatische Rückgang der biologischen Vielfalt, der hauptsächlich auf die Aktivitäten des Menschen zurückzuführen ist. Der Weltbiodiversitätsrat IPBES stellte fest, dass 75% der Landoberfläche und 66% der Meeresfläche weltweit stark verändert sind. Über 85 Prozent der Feuchtgebiete sind verloren gegangen. Ursachen dafür sind beispielsweise die Ausbreitung und nicht nachhaltige Bewirtschaftung von Acker- und Weideland, Umweltverschmutzung und die Klimakrise
- Die Klimakrise und der Artenrückgang stellen auch für die Kommunen große Herausforderungen dar. Im Rahmen einer Langzeituntersuchung in Nordrhein-Westfalen wurde festgestellt, dass die Biomasse der Fluginsekten seit 1989 selbst in Naturschutzgebieten um bis zu 80 Prozent zurückgegangen sind
- Damit verbunden sind direkte aber auch indirekte Auswirkungen auf nahezu alle Lebensbereiche. Dies trifft auf Gewässer, Wälder, natürliche und landwirtschaftliche Flächen, sowie auch auf Innenbereiche von Ortschaften zu. Die Artenvielfalt ist nicht nur vom Klimawandel betroffen. Der Erhalt und die Förderung der Artenvielfalt in unseren Kulturlandschaften, z.B. Blühstreifen, Gehölzstreifen, Mischanbau, Agroforstsysteme, tragen dazu bei, dass sich Anbausysteme besser an den Klimawandel anpassen können. Somit kann Naturschutz einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz durch Renaturierung, Instandhaltung und Neuanlage von Ökosystemen leisten.
Landwirtschaft, Naturschutz und Klimaschutz sind eng miteinander verbunden – auch in Weinstadt. Daher fordern wir ein integriertes Klimaschutzkonzept, das an Weinstadt angepasst ist und von allen Bürgerinnen, Wengerterinnen, Landwirtinnen, Naturschützerinnen, Gewerbetreibenden und der Stadtverwaltung aktiv selbst mitgestaltet wird!
Der Überlinger Weltacker 2000m² lädt ein!


Hier stellen wir euch ein gemeinnütziges Projekt vor, dass in vielerlei Hinsicht einzigartig und aktuell und deshalb ein spannendes Ausflugsziel für Gruppen, Vereine und Familien ist. Katharina Staib aus Beutelsbach ist Teil des vierköpfigen Projektteams und schreibt für uns:
Auf dem Überlinger Weltacker werden globale Zusammenhänge mit den eigenen Möglichkeiten nachhaltig zu handeln verknüpft.
Es geht dabei um nichts Unbedeutenderes als unseren alltäglichen Konsum, die persönliche Ernährung und die aktuelle Landwirtschaft auf unserer Erde.
Die Kernidee fußt auf der Rechnung, dass aktuell jedem Menschen auf der Erde ca. 2000 m² Acker zur Verfügung stehen, um Lebensmittel, Kleidung und zahlreiche weitere Gegenstände des Alltags zu produzieren. Der Weltacker zeigt auf dieser übersichtlichen Fläche im Kleinen das, was derzeit auf den Ackerflächen der Welt angebaut wird. So sind auf den 2000 m² über 40 der meist angebauten Kulturen maßstabsgetreu zum globalen Flächenverhältnis zu sehen – darunter auch „überregionale“ Pflanzen, wie Baumwolle, Erdnüsse, Reis und Tabak.
Die jederzeit zugängliche Freiluftausstellung enthält Informationen zu den Ackerkulturen sowie viele Hintergründe zu Themen wie Futterbau, Lebensmittelverschwendung, Artenvielfalt oder Bodenleben.
Dadurch schafft der Weltacker eine räumlich greifbare Verbindung zwischen dem komplexen Weltagrarsystem und dem Individuum und macht diese erlebbar. Er zeigt, dass wir alle durch unsere (Konsum-) Entscheidungen das “Ökosystem Landwirtschaft” mitgestalten und welche Handlungsoptionen wir für einen nachhaltigen Umgang mit unseren Lebensgrundlagen haben.
So viel kann schon verraten werden:
„Die Zukunft beginnt heute! – Gestalte sie mit uns”.
Unter diesem Motto steht das vielseitige und kostenlose Mitmach- und Kulturprogramm mit Führungen, Workshops & Konzerten.**


Herzliche Einladung zur diesjährigen Acker-Eröffnung mit Konzert am 15. Mai ab 14 Uhr!
Freude, Inspiration, und gute Laune sind vorprogrammiert!
Webseite: www.ueberlinger-weltacker.de
Instagram: weltacker_ueberlingen
facebook: Überlinger Weltacker 2000m²
Kontakt: katharina@ueberlinger-weltacker.de